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08.08.2023 | Good Practice

Brühl macht Platz für mehr Lebensqualität

Unter dem Titel "Brühl macht Platz" wird im Spätsommer ein Teil der Brühler Innenstadt umgestaltet. In einem groß angelegten Stadtexperiment wird der zentrale Belvedere-Platz vom Parkplatz zum „Erlebnisraum“ - mit einem Mix aus dauerhaften und temporären Angeboten erhält er einen völlig neuen Charakter. Gleichzeitig wird die Hauptzufahrtsstraße zum Belvedere-Platz umgestaltet: Durch den Einsatz unserer Stadt-Terrassen erhält sie ebenfalls ein neues Gesicht.

Weniger Autos, mehr Lebensqualität
Durch mehr Grün und weniger Verkehrslärm sollen die Brühlerinnen, Brühler und Gäste die Innenstadt neu erleben. Der Wegfall von rund 200 Stellplätzen eröffnet neuen Lebensraum, der durch viele Sitz-, Liege und Spielmöglichkeiten aufgewertet wird. Einen größeren Platz hat die Stadtverwaltung freigehalten, um ihn flexibel zu bespielen. Aktionstage, Workshops, Veranstaltungen und Konzerte - insgesamt 140 Programmpunkte - werden über den vierwöchigen Zeitraum angeboten.

Positive Kommunikation elementar
Die Stadt Brühl geht mit dem Stadtexperiment einen mutigen Schritt und macht deutlich, wie wichtig es ist, die Veränderungen durch die Mobilitätswende positiv zu besetzen und zu kommunizieren. Stadtexperimente verdeutlichen die positiven Auswirkungen der Mobilitätswende, besonders unter dem Gesichtspunkt der Sozialverträglichkeit. Aktionen machen möglich, was die Dominanz des Autoverkehrs nicht erlaubt: etwa das Nutzen des Straßenraums und des Platzes als Begegnungsort, als Bewegungsraum für Radfahrende und Fußgänger*innen, als attraktiver Einkaufsort oder als Spielraum insbesondere für Kinder. Gleichzeitig gibt die zeitliche Befristung Skeptiker*innen die Sicherheit, dass Altbewährtes nicht direkt abgeschafft wird.

Stadt-Terrassen im Sommer 2022 auf der Kölner Ehrenstraße.

Auf der Kölner Ehrenstraße waren die Stadt-Terrassen im Sommer 2022 eine willkommene Möglichkeit, zwischen den Geschäften das Wetter zu genießen und zu plauschen.

 

Auch das Brühler Stadtexperiment bietet der Stadtgesellschaft viel Raum, um Neues auszuprobieren. Die vielen angebotenen Workshops und Dialogformate nehmen Bürger*innen und Akteure der Stadtgesellschaft mit. Und sie werden dafür sensibilisiert, dass sie den öffentlichen Raum bei langfristigen Planungen auch über das Experiment hinaus mitgestalten können.

Dialog erwirkt größere Offenheit
Das Beispiel Brühl zeigt auch die wesentliche Bedeutung eines Stadtexperiments für Verkehrspolitik und -planung. Es hat das Potenzial, zum Gamechanger für eine zukunftsgerichtete Mobilitäts- und Stadtentwicklung zu werden. Die Mobilitätswende bedeutet Veränderung. Und Veränderung führt zu Unsicherheiten. Eine temporäre Umgestaltung bringt die Bürger*innen in den Dialog und macht die Mobilitätswende wird im öffentlichen Raum positiv erlebbar. Damit werden die Grundsätze einer erfolgreichen Kommunikation für die Mobilitätswende eingehalten: Die Bürger*innen erfahren, wie die Maßnahmen wirken, dass sie sozialverträglich sind und jeder persönlich auch von der Veränderung profitierten kann. Es besteht die Chance, durch eine solche Aktion breite öffentliche Zustimmung für Maßnahmen zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs, eines Busangebotes oder Sharingsysteme zu erhalten und den Widerstand gegen die Neuaufteilung der Straßenräume sowie und eine dauerhafte Veränderung des Mobilitätverhaltens zu senken.

Wir sind dabei
Aus all diesen Gründen begleiten wir das Brühler Stadtexperiment sehr gerne. Am Mittwoch, den 30. August 2023, bieten wir eine Exkursion zum Stadtexperiment nach Brühl an. Wir laden Verwaltungsmitarbeitende unserer Mitgliedskommunen im Rheinland ein, „Brühl macht Platz“ zu erkunden und mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung in den Austausch zu kommen. Insbesondere soll es darum gehen, wie die interne und externe Kommunikation für solche Stadtexperimente erfolgversprechend gestaltet werden kann. Nicht zuletzt möchten wir unsere Mitglieder dafür begeistern, selbt ein Stadtexperiment durchzuführen. Unser Tipp: Nehmen Sie an unserem Kommunikationsseminar teil, um die Aktion möglichst erfolgreich zu flankieren.

Ansprechpartner*innen sind wie gewohnt die designierten Koordinierungsstellen.


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