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02.04.2023 | Blog

Radfahren in der Schule: Wieso nicht nur der Nachwuchs profitiert

Radfahren macht Kindern und Jugendlichen Spaß, ist gesund und gut für die Umwelt. Doch aktuelle Befragungen zeigen, dass das schulische Radfahren nur noch in Grundschulen seinen festen Platz hat. An den weiterführenden Schulen steht Radfahren nur ausnahmsweise auf dem Stundenplan. Hier setzt unser Programm „Radfahren in der Schule“ an.

Methodischer Spagat
Kinder fahren weniger und schlechter Fahrrad als noch vor zehn Jahren - darin sind sich Lehrkräfte an Grund- und weiterführenden Schulen, Verkehrssicherheitsberater der Polizei sowie Eltern einig.

Auch deshalb wird der Radunterricht für Lehrkräfte immer mehr zum methodischen Spagat, sagt etwa Angela Baker Price, Grundschullehrerin und Fachberaterin für Mobilitätserziehung für die Grundschulen der Städteregion Aachen (a.D.): „Die meisten Kinder fahren weniger und vor allem schlechter Rad als noch vor 15 Jahren. Gleichzeitig gibt es Kinder aus radaffinen Familien, die ihr Rad schon in der Grundschule perfekt beherrschen”. Die erfahrene Pädagogin unterrichtete über 30 Jahre Kinder im Radfahren und stellt fest, dass die Schere zwischen Nichtradfahrer*innen und Radfahrer*innen zunehmend auseinandergeht. “Wir müssen absolute Könner im Fahrradtraining mit herausfordernden Übungen beschäftigen und uns gleichzeitig um die Kinder kümmern, die noch gar nicht Radfahren können”.  Hier wäre beispielsweise eine Verzahnung von offener Ganztagsschule (OGS) und Regelunterricht wünschenswert: Eine Fahrrad-AG der OGS könnte Nichtradler*innen und Radanfänger*innen behutsam zum sicheren Radfahren führen.

Unser Programm “Radfahren in der Schule” - konzipiert durch die Deutsche Sporthochschule Köln - gibt Lehrkräften das passende Handwerkszeug an die Hand, um Fahrradunterricht für sie alle unterhaltsam und erfolgreich zu machen. In einer praxisnahen eintägigen Lehrer*innenfortbildung vermitteln Experten der Deutschen Sporthochschule Köln Übungen und Spiele, Ideen für einen Fahrradparcours, Rechtswissen, Sicherheitstipps und Hintergrundwissen zu Radtouren. Schwerpunkt ist jedoch das eigene Erfahren der Übungen. Hierdurch können Lehrkräfte ein kindgerechtes Training in der Schule anbieten. Im zugehörigen Online-Portal finden nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Eltern Praxiswissen nutzerfreundlich aufbereitet. Damit Kinder sicher in der Schule ankommen, müssen auch Eltern mit Ihnen im Alltag üben und als Vorbilder agieren.

Ängstliche Eltern
Eltern setzen seltener auf das Fahrrad als Transportmittel. Das Verkehrschaos vor vielen Schulen zeigt das Dilemma: viele Eltern wollen ihre Kinder mit dem Auto vermeintlich sicher zur Schule bringen, erreichen damit aber das Gegenteil. Das Autochaos vor Schulen gefährdet diejenigen, die dadurch geschützt werden sollen.

Mehr Sicherheit durch frühes Training
Hier setzt die Lehrerfortbildung “Radfahren in der Schule” an. Je früher ein Kind mit dem Fahrradfahren beginnt, und je früher es von den Eltern mit neuen Herausforderungen auf dem Rad konfrontiert wird, desto sicherer wird es fahren und Verkehrssituationen richtig einschätzen. Das zeigen auch unsere Erkenntnisse aus der Fortbildung. Die Kinder konnten durch ihre neu gewonnene Radfertigkeit ihre Eltern häufig überzeugen und zum Umdenken und Umsteigen anregen.

Gastautor

Gastautor Dr. Achim Schmidt arbeitet am Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und berät uns in Fragen der Kinder- und Jugendmobilität.


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