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11.04.2024 | Good Practice

Digitalisierung von Bürgerbusvereinen: Überregionales Treffen in Lüdinghausen

Steigende Nutzerzahlen, eine höhere Auslastung der Fahrten, dazu ein reduzierter Dieselverbrauch, eine gestiegene Motivation der ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer und zufriedene Fahrgäste: Das ist die stolze Bilanz, die der Bürgerbus Lüdinghausen e. V., vor rund 100 interessierten Teilnehmer*innen Ende Februar im Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen zum eigenen Angebot zog. Der Umbau des Betriebssystems vom starren Linienverkehr zum Bürgerbus auf Anforderung sei gelungen und für den Bürgerbus Lüdinghausen ein echter Erfolg, so der Vorsitzende des Vereins, Thaddäus Wichmann.

Kein Wunder, dass das Thema Umbau des Betriebssystems auf besonderes Interesse bei den Teilnehmenden stieß. Denn viele Bürgerbusvereine haben ähnliche Strukturen und erkennen die Notwendigkeit, sich aufgrund fallender Fahrgastzahlen weiter zu entwickeln. Vor diesem Problem stand der Bürgerbusverein Lüdinghausen seinerzeit nicht, denn der Impuls kam aus Reihen der Fahrzeugführerschaft. Sie bemängelten die anfallenden Leerfahrten, die sich vermehrt aus einem Liniensystem heraus ergaben.

Vereinsvorsitzender Wichmann und Fahrdienstleiter Josef Oberhaus gaben den Anwesenden detaillierte Einblicke zum Lüdinghauser Systemwechsel. Neben den Beweggründen des Umstiegs skizzierten sie auch die Vorgehensweise des Vereins. Als klaren Erfolgsfaktor unterstrichen sie die enge Einbindung aller Gremien – vom Fahrpersonal, über den Vorstand bis zum extra zu diesem Zweck gegründeten Arbeitskreis. Ohne die Hilfe, das technische Know how und nicht zuletzt die finanzielle Unterstützung dieser Organisationen, der Landes- und Bezirksregierung, Verkehrs- und Kommunalverbände, sei es für einen Bürgerbusverein allein wohl nicht möglich gewesen, diese zukunftsweisende Aufgabe zu stemmen.

Ganz reibungslos verlief es auf dem Weg dorthin auch in Lüdinghausen nicht immer: Für ein gut funktionierendes Betriebssystem waren Anpassungen der Software an die örtlichen Gegebenheiten der Steverstadt notwendig, die die Verantwortlichen zeitweise vor Herausforderungen stellte. Doch die Verantwortlichen sind sich einig, dass sich die Mühen gelohnt haben und rieten allen Anwesenden dazu, sich von solchen Hürden nicht aufhalten zu lassen. Besonderes Interesse der Anwesenden galt dem exklusiven Einblick in das Buchungsprogramm. Am lebenden Objekt wurde Arbeitsweise der "Cover Car-Software" demonstriert und die "Kommit App" erläutert, mit deren Hilfe die Fahrgäste selbstständig ihre Fahrten buchen können.

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich ein reger Austausch, in der weitere Fragen zur Software und der benötigten Hardware im Bus gestellt wurden. Auch Finanzierung und Fördermöglichkeiten eines Systemwechsels wurden thematisiert. Ob sich der "Bürgerbus auf Anforderung" für jeden Bürgerbusverein lohnt, ist unter Beachtung lokaler Gegebenheiten zu prüfen. Für Lüdinghausen hat sich der Systemwechsel in jedem Falle gelohnt.

Eingeladen zur Veranstaltung hatte das "BüLaMo" (Bürgerlabor Mobiles Münsterland). Vertreter*innen von rund 40 Bürgerbusvereinen aus NRW und Niedersachsen, aber auch des NRW-Verkehrsministeriums, der Bezirksregierung, des Kreises Coesfeld, des regionalen Verbands für den Öffentlichen Personennahverkehr, der Stadt Lüdinghausen und des Dachverbandes "Pro Bürgerbus NRW" nahmen an der Veranstaltungen teil.


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