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24.01.2018 | Aktuelles

Kolpingfamilie Hennef: "Mobilität neu denken – Auswege aus dem Stau"

Die Kolpingfamilie in Hennef hat sich bei einer Veranstaltung am Montag, den 15. Januar 2018, mit dem Thema "Mobilität neu denken – Auswege aus dem Stau" beschäftigt. Zu Gast waren u.a. Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH und Theo Jansen, Leiter der Landesgeschäftsstelle vom Zukunftsnetz Mobilität NRW.

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Die Zusammenfassung der Veranstaltung finden Sie hier und im folgenden Text der Kolpingfamilie Hennef:

Das Fazit des Abend lautet: „Man muss es wollen!“ Und zwar jeder einzelne in seinem persönlichen Verhalten, ebenso die Politik in der Schaffung von Rahmenbedingungen – angefangen bei der Kommune bis hin zur Bundesebene.

Die Rede ist von einer Mobilität, die die Bedürfnisse der Menschen nicht vernachlässigt, aber neue Wege sucht und zu anderem Verhalten anregt und einlädt.

Die Mobilität sei im Umbruch, betonte Theo Jansen, Leiter der beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) angesiedelten Koordinierungsstelle Mobilitätsmanagement für das Rheinland und der Geschäftsstelle des Landesnetzwerkes „Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Die autoorientierte Verkehrs- und Stadtplanung der letzten Jahrzehnte stoße an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, betonte er. Die Zukunft der Mobilität sei multimodal, postfossil, digital und entfernungsarm. Zukünftig würden solche Kommunen Vorreiter sein, die in Nahraum-Strukturen investieren, die vernetzte und wirksame Mobilitätsangebote entwickeln und bewerben. Es bedürfe eines kommunalen Planens und Handelns, welches alle Verkehrsträger – von Bus und Bahn über attraktive Fahrrad- und Fußwege und Carsharing bis zu Fahrgemeinschaften – als Teile eines ganzheitlichen Systems betrachte.

Auf welchen Wegen und mit welchen Verkehrsmitteln sich Menschen fortbewegen könnten, präge nicht nur ihren eigenen Alltag, sondern auch die Lebensqualität und die Attraktivität der Kommune. Das „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ bilde daher kommunale Mobilitätsmanager aus. Auch die Stadt Hennef beteilige sich daran und verfüge inzwischen über eine kommunale Mobilitätsmanagerin. „Das ist ein erster Schritt und sagt noch nichts darüber aus, nach welchen Gesichtspunkten die kommunalen Entscheidungen getroffen würden, „ob etwa ein Parkplatz entfallen könne, um Abstellplätze für Fahrräder zu schaffen“, sagte Theo Jansen. Da könne durchaus mit Einwänden des kommunalen Gewerbes zu rechnen sein. „Es kommt darauf an, ob das Thema zur Chefsache wird“, betonte er.

Zum persönlichen Verhalten des Einzelnen sagte Theo Jansen, ein Car-Sharing-Fahrzeug ersetze zwölf private PKW. Die Kommunalpolitik verfüge über viele „Stellschrauben“. Gute und sichere Schulwege bildeten die erste Maßnahme. Kinder, die nicht mehr mit dem Elterntaxi zur Schule befördert würden, lernten im Alltag die Mobilitätschancen ihrer eigenen Füße. Fahrradfreundliche Räume machten es attraktiv, sich auf zwei Rädern zu bewegen. Das fördere nicht nur die Gesundheit, sondern reduziere das Verkehrsvolumen. Radfahren müsse echte Vorteile bieten. Da bei der Hälfte aller PKW-Fahrten weniger als fünf Kilometer zurückgelegt würden, mache das großen Sinn. Sichere und komfortable Abstellanlagen für Radler an Knotenpunkten seien erforderlich, um noch mehr Menschen zum Umstieg von vier auf zwei Rädern zu bewegen.

Dr. Norbert Reinkober, VRS-Direktor, berichtete über Praxisbeispiele und moderne Trends. Heimarbeit sei zumindest an einzelnen Wochentagen ein gutes Mittel, um den Verkehr zu reduzieren. Mobilstationen gelten als Verknüpfungspunkte, an denen mindestens zwei Verkehrsmittel kombiniert werden können. Dabei ist die Verknüpfung so gestaltet, dass ein Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln durch räumliche Nähe erleichtert wird. Gegenwärtig würden sie vielerorts errichtet, oft in Kombination zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln und Radstationen oder -verleihangeboten.

Dr. Reinkober wies auf die Vorteile hin, welche die Bündelung durch öffentliche Verkehrsmittel biete. „Wir spüren aber auch Grenzen. Bei bis zu 7,6 Prozent jährlichem Wachstum beim öffentlichen Nahverkehr sind unsere Busse und Bahnen derzeit so ausgelastet, dass sie in Stoßzeiten keine Fahrräder aufnehmen können.“

In der Diskussion mit den Referenten wurden beispielsweise die Chancen der Digitalisierung angesprochen. Benutzerfreundliche Apps für Smartphones würden es ermöglichen, auch in fremden Städten den öffentlichen Nachverkehr zu nutzen und so Dienstreisen ohne PKW-Nutzung ermöglichen. Hier gebe es noch Potenziale, etwa bei der stärkeren Nutzung von Echtzeitdaten.

Von den Teilnehmern der Veranstaltung wurden viele Beispiele genannt, wie durch persönliches Verhalten Auswege aus dem Stau möglich sind. Dabei fiel immer wieder der Satz: „Man muss es wollen!“ Und zwar jeder einzelne in seinem persönlichen Verhalten, ebenso die Politik in der Schaffung von unterstützenden Rahmenbedingungen.


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