Wege reduzieren und nachhaltig gestalten
Wirtschaft und Betriebe
(MonikaP | pixabay)
Unternehmen, öffentliche Betriebe und auch Verwaltungen erzeugen viel Verkehr – zum Beispiel im Bereich der Arbeitswege ihrer Beschäftigten oder im Bereich des Wirtschaftsverkehrs. Für die Mobilitätswende und das kommunale Mobilitätsmanagement spielen sie daher eine zentrale Rolle.
Ziel ist es, die Anzahl der zurückgelegten Wege insgesamt zu reduzieren und die notwendigen Wege so nachhaltig wie möglich zu absolvieren. Gelingen kann dies mit Hilfe des Betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM) und innovativen Konzepten für den Güterverkehr – auf beides können Kommunen direkt oder indirekt Einfluss nehmen.
Kommunen als Vorbild und Multiplikator
Betriebliches Mobilitätsmanagement
Kommunen übernehmen eine wichtige Schlüsselfunktion – und zwar in doppelter Hinsicht. Kommunalverwaltungen sind häufig große Arbeitgeber mit einer Vielzahl von Beschäftigen, die tagtäglich zu ihrer Arbeitsstätte gelangen müssen. Für die Wege ihrer Mitarbeiter*innen können Kommunalverwaltungen eigene betriebliche Mobilitätskonzepte auf den Weg bringen.
Durch gemeinsame BMM-Projekte mit lokalen Unternehmen können sie nach außen als wichtiger Multiplikator für das Betriebliche Mobilitätsmanagement wirken und dessen flächendeckende Verbreitung in ihrer Region fördern.
Aktiv steuern und gestalten
Städtische Güterverkehre
Lärm, Luftverschmutzung, hohe CO2-Emissionen und Unfälle - die negativen Auswirkungen durch Güterverkehre in den Kommunen sind bedeutend. In einer Zeit, in der Maßnahmen zum Klimaschutz von zentraler Bedeutung und eine hohe Lebensqualität zum Standortfaktor geworden ist, werden Maßnahmen, die den Güterverkehr nachhaltiger machen, für Kommunen immer wichtiger.
Das starke Wachstum des Güterverkehrs stellt eine immense Herausforderung dar und ruft zugleich zunehmend nach einer kommunalen Steuerung. Grundsätzlich gilt auch hier: Unnötige Fahrten müssen vermieden und saubere Fahrzeuge eingesetzt werden. City-Logistik-Konzepte, Mikro-Depots (Micro-Hubs) und der vermehrte Einsatz von E-Lastenfahrrädern können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Das hilft den Städten auch bei der Luftreinhaltung, Stauvermeidung und bei der Verbesserung der Lebensqualität.
Mit innovativen und zukunftsfähigen Konzepten für den Güterverkehr und der aktiven Gestaltung der Rahmenbedingungen für alle Akteure können Kommunen die nachhaltige Abwicklung von Warentransporten gezielt fördern.
Vom Pendeln bis zum Lieferverkehr
Einfluss auf die Mobilität nutzen
Wir bieten unseren Mitgliedskommunen in den Themenfeldern Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM) sowie Gestaltung und Steuerung von Güterverkehren individuelle Hilfestellung, zum Beispiel durch:
- Erstberatungen
- Unterstützung bei der Durchführung von Workshops
- Vernetzung von Akteuren
- Fördermittelbeantragung
Gerne begleiten wir auch die Erstellung und Umsetzung entsprechender Konzepte, denn ihre größte Wirkung entfalten Maßnahmen des kommunalen Mobilitätsmanagements im Bereich Wirtschaft und Betriebe dort, wo sie in einem ganzheitlichen Konzept gebündelt werden.
Darüber hinaus organisieren wir regionale Fachgruppen und weitere Fachveranstaltungen, in deren Rahmen unterschiedliche Aspekte der beiden Themenfelder beleuchtet und Möglichkeiten zur Vernetzung der Kommunen untereinander geschaffen werden.
Gemeinsam mit Partnern die Zusammenarbeit von Kommunen und Unternehmen fördern
Quartiersbezogene Ansätze für Betriebliches Mobilitätsmanagement
Große Potenziale im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung erkennen wir im quartiersbezogenen Ansatz für Betriebliches Mobilitätsmanagement. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Gewerbegebiet handeln, in dem die Kommune das gemeinsame Betriebliche Mobilitätsmanagement mehrerer Betriebe koordiniert. Ziel ist es unter anderem, den Verkehr zu reduzieren, die Umweltbelastung zu verringern und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern, indem beispielsweise Fahrgemeinschaften, gemeinsame Shuttle-Services oder flexible Arbeitszeiten gefördert werden. Ganz im Sinne eines ganzheitlichen, betrieblichen Mobilitätskonzeptes.
Um diesen Ansatz zu fördern und die Zusammenarbeit mit Unternehmen zu erleichtern, arbeiten wir sehr eng mit zwei Kooperationspartnern zusammen:
- Das IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW (eigene Schreibweise kurz: Bemo) unterstützt im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Unternehmen in NRW dabei, die Mobilitätswende umzusetzen. Gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern sowie weiteren Partner*innen berät und begleitet das Bemo Unternehmen bei der Planung und Umsetzung eines nachhaltigen betrieblichen Mobilitätsmanagements. Dazu beteiligt sich das Bemo an überregionalen Gremien, Initiativen und Netzwerken, bietet zahlreiche kostenfreie Instrumente und Weiterbildungsangebote.
- Seit Ende 2022 ist unser Kooperationsnetzwerk um einen weiteren Partner gewachsen: dem MobilityHub Handwerk NRW. Kernaufgabe des MobilityHub Handwerk NRW ist es, unter Einbindung der beteiligten Handwerkskammern Handwerksbetriebe dabei zu unterstützen, nachhaltige betriebliche Mobilität – vom Werkstattverkehr bis hin zur Mitarbeiter*innenmobilität – zu etablieren. Das MobilityHub Handwerk NRW versteht sich als Partner für das Betriebliche Mobilitätsmanagement seiner Mitglieder und entwickelt proaktiv und entsprechend der Bedarfe seiner Mitglieder Informations- und Beratungsinstrumente, die nachhaltige betriebliche Mobilität stärken.
Unsere Themen und Angebote
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Erklärfilm: BMM in 3 Minuten
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Weitere Informationen
AGORA | Faktenblatt: Pendlerverkehr in Deutschland (9/2021)
AGORA | Studie: Wende im Pendelverkehr (4/2022)
VCÖ | Magazin: Betriebliches Mobilitätsmanagement bringt’s (02/2023)